Blitzeinschläge verursachen in der Schweiz jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe an Gebäuden und Sachwerten. Mit einem umfassenden Blitzschutzsystem können Hausbesitzer ihr Heim schützen – wir zeigen, worauf es dabei ankommt.
Ein Unwetter braut sich zusammen, dunkle Wolken ziehen auf und im nächsten Moment durchzucken Blitze den Himmel. Ein faszinierendes Naturschauspiel – doch die Gefahr von Blitzeinschlägen sollte nicht unterschätzt werden. Gemäss einer Statistik der Kantonalen Gebäudeversicherungen wird jeder dritte Brandschaden in der Schweiz durch Blitze verursacht. Die Folge davon sind jedes Jahr Kosten im zweistelligen Millionenbereich. Mit einem professionell installierten Blitzschutzsystem lassen sich Personen, Tiere, Gebäude und elektronische Geräte zuverlässig schützen.
Beiträge zur Kostenreduktion
Für private Wohnbauten in der Schweiz ist ein Blitzschutz gesetzlich nicht vorgeschrieben. Kein Wunder also, sind rund 90% der Eigenheime in der Schweiz nicht ausreichend gegen Blitze geschützt. Allerdings leisten die Gebäudeversicherungen vielerorts einen Beitrag an die Installationskosten von freiwillig erstellten Blitzschutzanlagen in Form einer Kostenbeteiligung oder einer Prämienreduktion.
Blitze aussen abfangen
Bei einem Blitzschutzsystem – auch Lightning Protection System, kurz LPS genannt – wird zwischen äusserem und innerem Blitzschutz unterschieden. Der äussere Blitzschutz besteht aus dem bekannten Blitzableiter und ist dazu da, den Blitzstrom kontrolliert vom Dach in den Boden abzuleiten. Dabei wird der Blitz zunächst mit einer netzförmigen Einrichtung abgefangen und mit einer Ableitung zum Boden geführt. Mit Hilfe der Erdung wird die Energie von dort sicher in den Boden geleitet, ohne dass sie Schäden verursachen kann. Dies kann mit einem Ringerder geschehen, bei dem ein Metalldraht rund 70 cm unter dem Boden und mindestens 1 m vom Gebäude entfernt installiert wird. Alternativ kommt ein sogenannter Fundamenterder zum Zug: Dieser besteht aus einem ins Gebäudefundament einbetonierten Metallband.
Die indirekte Gefahr
Grössere Gebäudeschäden werden mit dem Blitzableiter zwar verhindert, doch damit ist es noch nicht getan. Elektronische Geräte wie Fernseher und Laptop können nämlich nicht nur durch direkte, sondern auch durch indirekte Blitzeinschläge im Umkreis von bis zu zwei Kilometern beschädigt werden. Im schlimmsten Fall können solche Einschläge sogar zu Bränden in elektrischen Installationen führen. Darum braucht es nebst dem äusseren auch ein inneres Blitzschutzsystem, welches die Überspannung ableitet und so Geräte und Anlagen schützt. Sogenannte Surge Protection Devices oder auch Überspannungsschutzgeräte begrenzen die Spannung auf einen bestimmten Schutzpegel – so werden von einem Blitzeinschlag mit 20 Kilovolt Spannung nur ein bis drei Kilovolt weitergeleitet.
Investition in Sicherheit
Am einfachsten und günstigsten ist das Installieren einer Blitzschutzanlage bei einem Neubau. Gemäss Angaben des Hauseigentümerverbands belaufen sich die Kosten auf etwa 1 bis 2% des Gebäudeversicherungswertes – mit Sicherheit eine lohnende Zusatzinvestition. Doch auch bei bereits bestehenden Gebäuden lässt sich eine Blitzschutzanlage nachrüsten. So oder so braucht es für das Erstellen eines individuellen Blitzschutzkonzeptes unbedingt eine professionelle Beratung. Ihr Elektriker hat das nötige Fachwissen über mögliche Schutzmassnahmen und das Know-How für eine fachgerechte Installation. Künftige Himmelsspektakel können somit ganz entspannt genossen werden – mit dem beruhigenden Gefühl, dass Personen, Haus und Geräte sicher sind.
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Quelle: e-tec, Online-Magazin für Elektro- und Kommunikationstechnik, Schweizerische Elektro-Einkaufs-Vereinigung, eev Genossenschaft
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